Frauen werden systematisch diskriminiert, weil bei der Erhebung wissenschaftlicher Daten geschlechtsspezifische Unterschiede einfach ignoriert werden. Egal ob in der medizinischen Forschung, der Entwicklung technologischer Produkte, dem Städtebau oder in der Politik. »Unsichtbare Frauen« von Caroline Criado-Perez deckt das und die Auswirkungen davon auf Frauen eindrucksvoll auf.
Allerdings gefällt mir eine Sache so gar nicht: sie vermischt in einzelnen Kapiteln oft Themen mit zu vielen Beispielen, Statistiken und Zahlen, sodass mir beim Lesen eine klare Struktur fehlte. So startet ein Kapitel mit der Diskriminierung bei der Finanzierung eines Start-ups und endet beim Design von Autos und Crash Test Dummies.
Dazwischen geht es auch noch um Frauen in Führungspositionen, um die Entwicklung von Apps und Wearables, um VR-Technologie und Gewalt im virtuellen Raum und um die Größe von Smartphones. Vom Hözlchen aufs Stöckchen auf weniger als 30 Seiten.
An manchen Stellen ist sie mir außerdem zu zynisch und sarkastisch, wenn plötzlich ein „aber ach wir Frauen sind ja eh schwach und dumm“ am Ende eines sachlich dargelegten Beispiels auftaucht. Sehr interessante Fakten, aber anstrengend zu lesen.
★★★☆☆